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Prosa-Forum zu Berlin und Umwelt -
lyriek van natuur en Berlijn

Karli und Marli im Berühmten Wald

Eine jammervolle Umweltgeschichte


September 2002,
zuletzt bearbeitet am 4.1.2003

Liebe Kinder!
Wenn ich in der Geschichte etwas verändern oder ergänzen soll, dann schickt mir bitte eine mail
Vieleicht malt Ihr auch Bilder zur Geschichte?
Vielen Dank!
Viele Grüße - und viel Spaß beim Lesen! -
Angelika

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"Der RAT DER BÄUME hat beschlossen, mit euch zu sprechen," ertönte die tiefe Stimme der Eiche, deren stahlhartes Holz von einer streichelweichen Haut eingehüllt wurde. Die kleine Gruppe horchte auf. "Stellt euch in die Mitte des Platzes," forderte der erhabene Baum in tiefem, ruhigen Baß.

Karli und Marli folgten auf der Stelle, obwohl weder mit der Rute gedroht noch ein Zeigefinger erhoben wurde. Sie liefen so überstürzt los, daß Wotan einen Purzelbaum schoß, als er ihnen nacheilte. Solche Ungeschicklichkeit an diesem feierlichen Ort bügelte er sofort aus und stolzierte hoch erhobenen Hauptes hinterdrein. <Burglinde benutzte ihn nochmals als Reitpferd und hielt sich an seinen steil aufgestellten Ohren fest.

"Ihr wißt, daß seit Jahrhunderten diese Landschaft dicht besiedelt und industriealisiert ist sowie intensiv land- und forstwirtschaftlich genutzt wird. - Und nun haben wir drei Fragen an euch:

Erstens.

Ist Ödland gut für die Natur und die Menschen?"


"Nein!" antworteten Karli und Marli wie aus der Pistole geschossen.

"Gut. Statt Ödland Vielfalt, also Wälder, Hecken, Gebüsche und Naßflächen; Ebenso sollten Restgehölze erhalten werden."

Die alte Eiche raschelte mit ihren Blättern. Die übrigen Bäume im Rund stimmten wie ein Chor ein.

"Zweite Frage.

Ist es gut, Bäume wie Soldaten zu uniformieren? Muß ein Baum dem anderen gleichen? Dürfen nur Geschwister nebeneinander stehen?"


"Nein!" äußerten Karli und Marli wie aus einem Munde.

"Richtig. Vielfältigkeit ist Trumpf. Biotope müssen erhalten und geschaffen werden. Ihr seid ganz schön schlau," lobte der greise Baum die jungen Menschen. Alle Bäume im Kreis nickten zustimmend.

"Die dritte Frage wird schwer:

Dienen erfrischende Wälderoasen, wie ein Band zusammenhängende Landschaften und saubere Gewässer nur dem Eigennutz der Pflanzen und Tiere?"


"Nein!" platzten Karli und Marli im Handumdrehen heraus und lagen damit erneut richtig. Aber warum?

"Ausgezeichnet! Ihr bekommt eine Eins plus!

Wälder sind grüne Lungen, die für die Atemluft aller Lebewesen sorgen. Grüngürtel sind wie zu einer Halskette aufgefädelte Perlen zusammenhängender Wälder, die wertvollen Lebensraum für viele nützliche Tiere und Pflanzen bieten. Sie halten das Wasser sauber. Und aus sauberen Gewässern bekommt ihr euer Trinkwasser."


Die gewaltige Eiche räusperte sich und alle Bäume im Kreis zugleich wie ein vielstimmiger Männerchor. Das war ein Raunen! Dann erhob die kaiserlich-weise Quercus robur wiederholt ihre Brummbaßstimme:

"Ihr habt mit der richtigen Beantwortung der Fragen gezeigt, daß ihr Mutter Grün liebt und vernünftig seid. Erhaltet euch die Liebe sowie die Vernunft und hofft auf viele Menschen, die solche goldrichtigen, klugen Einstellungen zur Natur entwickeln. Je mehr Menschen die Natur lieben und etwas darüber wissen, desto besser erhaltet ihr euch euren Lebensraum."

Die Eiche verneigte sich vor den Kindern, und alle Bäume im Kreis taten es ihr nach.

"Wir retten euch!" schworen Karli und Marli und streckten die Hände zum Schwur in die Luft. "Ehrenwort!" Wotan nickte und scharrte abwechselnd mit den Vorder- und Hinterbeinen. "Wir pflanzen Bäume, wo wir können. Und wenn Bäume zu groß sind, pflanzen wir andere Pflanzen. Wir begrünen alles, was geht. Wir entwickeln Phantasie. Wir werden nachdenken über jede Besserungsmöglichkeit. Wir entwickeln Initiative. Wir schwören!" Die beiden Kinder legten die Schwurhände aufs Herz.

Ein rundlicher Grünspecht mit grünen Moosfedern und (?) rotem(!) Schnabel lachte laut schallend: "Tirilux! - Glückglückglückglück!!!"

Aus der alten Eiche stiegen Tausende und Abertausende bunter Schmetterlinge in zweihundert verschiedenen Arten auf. Über den Kindern wölbten sie sich zu einer schmetterlingsbunten, leuchtenden Krone. Die Flatterflügel winkten fröhlich den Kindern zu.

<Burglindes schrumpliges Gesicht glühte vor Freude. Sie faßte Marli an die Stirm und nahm ihr das Kuhhorn ab. Sie hoffte, daß die guten Geister Klorinde Ebergunde Fleurette Hyazinthe Vita Thymiane Waldberta Eberwolf, die in ihr auf ein neues Zuhause warteten, sich freudig aus ihrem Körper verabschieden und eigene lebensspendende Wälder bewohnen konnten.

"Wir werden die guten Geister aus dir befreien," versicherten Karli und Marli, als könnten sie Gedanken lesen. Wotan grunzte zustimmend.

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