Karli und Marli im Berühmten Wald
Eine jammervolle Umweltgeschichte
September 2002,
zuletzt bearbeitet am 4.1.2003
Liebe Kinder!
Wenn ich in der Geschichte etwas verändern oder ergänzen soll, dann schickt mir bitte eine mail
Vieleicht malt Ihr auch Bilder zur Geschichte?
Vielen Dank!
Viele Grüße - und viel Spaß beim Lesen! -
Angelika
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Du ahnst es nicht. Der Wald ist voller unglaublicher Überraschungen. Man muß sie nur entdecken. Urplötzlich sah Karli etwas Grünes, Moosiges, moosig Grünes am Stamm der Eiche. Etwas, das sich lautlos bewegte. Ein biberkleines, verhutzeltes Kerlchen glitt behende wie ein possierliches Eichhörnchen kopfüber den Stamm herunter.
Merkwürdig, dsa Geschöpf trug nicht das rotbraune glänzende Fell, sondern ein blaßgrünes Kleid aus Baummoos. Sein uraltes, faltiges, rissiges Gesicht mit der leuchtend roten Nase aus Früchten des Wolligen Schneeballs umrahmten wirre grasgrüne Haare. Irgendwie sah es niedlich und zum Fürchten zugleich aus.
Klopfenden Herzens weckte Karli Marli.
"Wer bist du?" fragte er dann das eigenartige Wesen.
"Tirilux! Ik bin <
Die Kinder musterten es abwartend. Wotan grunzte.
"Eigentlik habe ik nok mehr Vornamen. Tirilux. Aber ihr könnt euk die gar nikt alle merken. Deshalb nennt ihr mik bitte nur
Wotan, das Eberferkelchen, stellte die Borsten auf. Die Kinder staunten. Cool! Ein leibhaftiger Geist?!
"Und euk bin ik wohlgesonnen. Tirilux! Ihr habt mik bei Laune gehalten, weil ihr mir ab und zu ein paar - mmh, mamm-mamm - leckere Sonnenblumenkerne an den Waldrand geworfen habt."
Karli und Marli grinsten erfreut, und Wotan wackelte mit dem gekringelten Ringelschwänzchen. Die Verwandlungskünstlerin gurrte weiter wie eine grün-rot getupfte Ringeltaube:
"Ik bin ein ganz seltenes Exemplar. Huh rkuh-ku-ku! - Meine Verwandten mußten sterben, weil die Wälder verskwanden. Bei jedem tollen - tirilux - Wald, der verskwand, verskwand dazu ein guter Geist hier in Deutskland," grämte sich der gute Geist. "Das waren meine Brüder und Skwestern, Onkel, Tanten, Cousinen und Cousins. Von ihnen habe ik einen Namen nak dem anderen geerbt. Jetzt leben alle, all die guten Geister in mir wie Gefangene, die sich nur bei eigenem Grün befreien können."
"Hier gibt es doch viel Wald," protestierte Karli. "Ich kann ihn nicht an einem Tag durchqueren."
"Früher, in meiner Jugend, da war hier alles von Wald bedeckt. Aber auk ALLES. Überall dort, wo ihr heute Straßen, Häuser, Felder und Wiesen seht, stand in meiner Jugend Wald. Heute ist Mutter Grün so klein wie früher die Siedlungen. Die Mensken haben mit dem Abholzen der Wälder ihr Glück vertrieben und sind nun von allen guten Geistern verlassen."
Karli und Marli starrten sie verständnislos an. übertreibt diese Geist-Oma nicht ein bißchen?
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