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Die Grenze

Eine Berlin-Erinnerung
Ergänzung: Der Hauptmann von Köpenick


Quelle: bm: Hauptsache Uniform - So übertölpelte der Schuster Friedrich Wilhelm Voigt als "Hauptmann von Köpenick" die Obrigkeit, Der Tagesspiegel Nr. 18291, 5. November 2003, S. 12

Friedrich Wilhelm Voigt war einer, den wir heute einen Verlierer nennen würden. Geboren 1849 in Tilsit, wird er mit 14 zum ersten Mal straffällig, lernt Schuster, schlägt sich mit Diebstahl und Urkundenfälschungen durch; als er 1906 zum großen Coup ausholt, hat er 30 seiner 56 Lebensjahre im Gefängnis verbracht. Voigt, neu in Berlin, wird als "für die öffentliche Sicherheit und Moralität gefährliche Person" ausgewiesen und taucht unter. Beim Trödler kauft er sich eine Uniform, die ihn zum Hauptmann des "1. Garde-Regiments zu Fuß" macht. Am 16. Oktober zieht er sie an und stoppt in der Seestraße im Wedding einen Trupp Garde-Füsiliere. Er unterstellt sie ("Allerhöchtste Reichsorder!") seinem Befehl, kapert noch sechs Soldaten eines anderen Regiments und fährt mit insgesamt zehn Mann per Bahn nach Köpenick. Dort besetzt er das Rathaus, läßt den Bürgermeister verhaften und weist den Kassenrendanten an, ihm den Inhalt der Bezirkskasse, 4000 Mark und 17 Pfennige, zu übergeben. Er quittiert, schickt die Soldaten mit Bürgermeister und Rendant zur Neuen Wache nach Berlin und verschwindet mit dem Geld. Die Öffentlichkeit ist erheitert. "Daß ein ganzes Gemeinwesen mit allen seinen öffentlichen Funktionen, ja daß eine Abteilung Soldaten selbst auf so überwältigend komische und dabei doch völlig gelungene Art von einem einzigen Menschen düpiert wurde, das hat in unserem Lande der unbegrenzten Uniform-Ehrfurcht ein militärisches Gewand getan, mit dem sich ein altes, krummbeiniges Individuum notdürftig behängt hatte," schreibt die Berliner Morgenpost. Voigt wird zehn Tage später festgenommen, zu vier Jahren Haft verurteilt und schon 1908 begnadigt. Später schlägt er aus seiner Lebensgeschichte Kapital, reist durch Amerika und England. Seine 1909 erschienenen Memoiren bringen Geld, er kauft sich ein Haus in Luxemburg, verarmt jedoch durch Krieg und Inflation. Am 3. Januar 1922 stirbt er und wird in Luxemburg beigesetzt.

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