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Informationen zur niederländischen Sprache und Kultur


Stand der Bearbeitung: 12.8.2005
Zuletzt bearbeitet: 2.8.2007

Schloß Caputh, Erdgeschoß. Der Fliesensaal


Quelle:
Claudia Sommer: Schloß Caputh, Erdgeschoß. Der Fliesensaal. Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Das kleine, unweit von Potsdam gelegene Schloß Caputh, einst prächtige Sommerresidenz der Kurfürstin Dorothea und später beliebter Aufenthaltsort König Friedrichs I., besitzt mit dem Fliesensaal im Souterrain des Hauses neben seinen wertvollen Innenraumdekorationen in den fürstlichen Appartements eine weitere Raumschöpfung von besonderer kunst- und kulturhistorischer Bedeutung... Garten- oder Sommerspeisesaal... Die vollständige Verkleidung des Saales mit ca. 7500 blau-weißen holländischen Fayencefliesen datiert erst in die Zeit um 1720, als das Schloß noch gelegentlichen Jagdaufenthalten Friedrich Wilhelms I. diente. Die Anregung dazu lieferte vermutlich ein ähnlicher Fliesenkeller im Schloß Oranienbaum bei Dessau, den der König durch Besuche bei seinem Freund, Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, kennengelernt hatte.

MOTIVE

Bei genauer Betrachtung der zunächst unüberschaubar wirkenden Fülle an Fliesen lassen sich fünf verschiedene Grundmotive mit zahlreichen Variationen unterscheiden: Schiffe, Landschaften, Hirten, Tiere und kleine, zweifigurige Darstellungen von Kinderspielen oder Szenen aus dem holländischen Alltagsleben. Sie wurden mehr oder weniger exakt nach Ordnungsprinzipien an Wänden und Decken verlegt. Mit Ausnahme der neueren Fliesen an der Nordwand, die 1908 die ursprüngliche Verkleidung ersetzten, kann der weitaus größere Fliesenbestand in die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts datiert werden. Die Vielfalt der Motive, die verschiedenartig getönten Glasuren und das original erhaltene Fugenbild tragen zu der außerordentlichen Lebendigkeit dieses Raumes bei.

DIE EUROPÄISCHE FLIESENMODE DES 18. JAHRHUNDERTS

Der Caputher Fliesensaal verdankt seine Entstehung vor allem den persönlichen Intentionen Friedrich Wilhelms I., der das Vorbild für seine bevorzugte Lebensweise in der bürgerlichen Kultur der nördlichen Niederlande gefunden hatte. Der aus dem weltweiten See- und Kolonialhandel erwachsene Wohlstand der Vereinigten Republik der Niederlande hatte die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die sich seit dem späten 16. Jahrhundert etablierende und im Verlauf des 17. Jahrhunderts zur hohen Blüte reifende Fayenceproduktion geschaffen. Die maßgeblich von den ostasiatischen Importporzellanen beeinflußten holländischen Fayencewaren fanden eine breite Käuferschaft in ganz Europa. Mitte des 17. Jahrhunderts bildeten sich die Städte Rotterdam und Utrecht sowie die friesischen Manufakturen in Makkum und Harlingen als Zentren der Fliesenherstellung heraus. Delft spielte auf diesem Gebiet kaum oder nur kurzzeitig eine Rolle, wodurch die übliche Bezeichnung "Delfter Fliesen" meistens ebenso falsch ist wie die häufige Verwechslung mit dem Begriff "Kacheln". Im Gegensatz zu diesen handelt es sich bei Fliesenbelägen um beidseits flach geformte Platten, die keinen Hohlraum besitzen wie Ofenkacheln.
Neben ihrer ganz praktischen Verwendung zur Verkleidung von Wandbereichen in Küchen und Fluren, an Kaminen und Kochstellen im holländischen Bürgerhaus fanden Fliesen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auch Eingang in die höfische Innenraumgestaltung. Hier wurden sie vor allem wegen ihrer Porzellanähnlichkeit geschätzt und geehrt. Als besondere Beispiele in Deutschland seien die Amalien-, Pagoden- und Badenburg im Garten von Nymphenburg (um 1720), Schloß Falkenlust bei Brühl (1731) und der Speisesaal im Schloß Reinharz (um 1740) genannt.
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S. auch
Delfter Kacheln und mehr und
Niederländische Bibelfliesen


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